Slides der Katzencontentsession und mein Fazit zur Re:publica 2010

Was vom Tage übrig bleibt – Mein Re:publica 2010 Fazit inkl. Der Katzencontent-Session

Ganz vorne in meiner Re:publica 2010 Erinnerung:
Eine sechsjährige hat mir in der Eisdiele gezeigt, dass es total schlau ist, die Streusel und Smarties nicht auf das Eis, sondern in die Waffel zu geben („die Smarties bitte in die Waffel“). Das gibt deutlich mehr Smarties und ich wundere mich, warum mir das in den letzten 34 Jahren nicht selbst eingefallen ist. Eine dieser Kleinigkeiten, die ich nie wieder vergessen werde und die vor allen anderen Erinnerungen der Re:publica rangiert.

Gefreut, dass das iPad auf der Bühne desaströs vernichtend kritisiert wird. Allerdings werden die Leute, die mit einem iPad umherlaufen (und davon gab es ein paar) fast schon bewundert.

Gemerkt, dass Wikileaks meiner Meinung nach eine der wichtigsten Webseiten ist, die es zurzeit auf der Welt gibt.

Gewundert, warum alle über die Internetkritiker meckern, aber gefühlt niemand mit den Kritikern redet und warum es sie auf der Re:publica nicht gibt.

Gestritten mit dem Berliner Landesvorsitzenden der Grünen – das war mit eines der interessantesten Gespräche überhaupt. Ergab sich zufällig an der Kaffeetheke und zog sich dann fast eine dreiviertel Stunde. Vor allem war es mein einziges ernsthaftes Gespräch mit einem „ich finde das nicht alles so JeffJarvismässig super gut, was gerade im Internet passiert“ Vertreter.

Gelesen, dass alle, die wissen was dieses RSS, Feed, Trackback, Twitter, Schwurbselgedurbsel ist, kein Ticket für die Re:publica bekommen sollen, sondern diejenigen eingeladen werden sollten, die den ganzen Quatsch nicht kennen.

Gelacht, wird diese Frage doch nach jeder Re:publica (und jedem anderen Interentkongress, Barcamp und sonstigem Dings) gestellt, nur jeweils von anderen Leuten.

Gefragt, ob Jeff Jarvis nur von seinem Buch und der Tatsache, dass er ein sehr guter Redner ist lebt.

Gefreut, dass es auf der Re:publica deutlich mehr TeilnehmerInnen als in den Vorjahren gab. Wenigstens in diesem Punkt nähert sich die Konferenz langsam, ganz langsam einem normalen Niveau.

Gewundert, dass es Leute gibt, die sagen ich sei berühmt im Internet. Ich verstehe nie, was die mir damit sagen wollen und vor allem verstehe ich nicht, wie sie darauf kommen?

Gestorben ist das Livebloggen. Macht niemand mehr. Echt. Bloggen ist zwar wieder in, aber Livebloggen kann man knicken, das gibt es nicht mehr. Wie auch, ohne Internet?

Gestorben ist auch der Traffic auf mein Blog, der über Re:publica, Backlinks, Rivva und alles andere früher zusammen kam. Das ganze Zeug hat mir unglaubliche 200 Besucher extra auf mein Blog gebracht.

Gehört, dass ich mir Slashdot.org und deren Kommentar-Technik genauer ansehen muss.

Gewundert über die Aussage von Marc Glaser im Bezug auf amerikanische Journalisten, dass es ein „piece of cake“ sei, einen User dazu zu bringen ein Video hoch zu laden, etwas zu kommentieren und auch noch sinnvolle Sachen von ihm zu bekommen. Zumindest ein „piece of cake“ im Vergleich, einen Redakteur dazu zu bringen, mit seinen Lesern zu diskutieren.

Gewundert, dass einige Sprecher während ihres Vortrages das Publikum nicht ansehen.

Gewundert, dass die Präsentatoren auf ein nicht funktionierendes WLAN angewiesen sind (Kabel! Wann gibt es endlich INTERNETKABEL für die Sprecher?)

Gefragt, ob die nächste Re:publica endlich in einer anderen Lokation stattfindet.

Peter Kruse auf die „unbedingt ansehen!!EINSELF“ Liste gesetzt.

Zum ersten Mal richtig beleidigende Kommentare auf meinem Blog bekommen (ich soll meine Kacke fressen und so …).

Einige Leute könnten mal wieder etwas runterkommen und sich beruhigen. In der Gruppe überlegt, zur nächsten Re:publica Entspannungsübungen anzubieten.

Erschrocken, dass die Leute im Supermarkt im Wedding fast ausschließlich billigste Schrottprodukte kaufen und überhaupt den Eindruck machen, dass sie nicht nur wenig Kohle haben, sondern richtig arm sind. Überhaupt sind sehr viele Leute in Berlin hilfebedürftig. Manchmal habe ich mich gefreut, nicht mehr in Berlin zu wohnen.

Es waren, wie immer, drei intensive Tage. Danke, dass es die Re:publica gibt. Frau Gröner hat Recht wenn sie schreibt:

Wer meint, die re:publica sei ein Klassentreffen, hat Recht.
Wer meint, die re:publica sei nur ein Klassentreffen, hat keine Ahnung.

Danke für alles.

Nachtrag: Es gibt eine Übersicht, bzw. einen Blog-Spiegel zur Re:publica 2010. Da findet der geneigte Leser eine große Fülle von weiteren Artikeln zur Re:publica 2010.

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5 Gedanken zu „Slides der Katzencontentsession und mein Fazit zur Re:publica 2010“

  1. die leute die dir sagen dass du berühmt bist, sagen das zu anderen leuten die berühmt sind auch .. manchmal wollen sie einfach nur ein NAHPORTRAIT, was was anderes ist als ein autogramm ;-)

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